• office@jagd-bgld.at

„Niederwild“ aus Sicht unseres Niederwildreferenten 

       

Die Bedeutung der Niederwildjagden: Tradition, Naturschutz und Gemeinschaft

Die Niederwildjagd nimmt einen bedeutenden Platz in der jagdlichen Kultur ein. Als Niederwildreferent ist es mir ein Anliegen, die Wichtigkeit dieser Jagdform hervorzuheben, nicht nur im Hinblick auf den Artenschutz, sondern auch im Kontext der Brauchtumspflege und der sozialen Bindung innerhalb der jagdlichen Gemeinschaft.

Niederwild wie Feldhasen, Fasane, Rebhühner gehören seit jeher zu den Kernarten der Jagd. Die Jagd auf diese Arten ist jedoch weitaus mehr als nur Abschuss von Wild. Sie ist ein Bestandteil der Hege und Pflege unseres Naturraumes. Insbesondere in der heutigen Zeit, in der Lebensräume durch intensive Landwirtschaft, Urbanisierung und Klimaveränderungen bedroht sind, tragen Jäger durch Biotopgestaltung und Artenschutzmaßnahmen aktiv zur Erhaltung und Förderung der Niederwildpopulationen bei.

Ein Beispiel dafür sind Brachen, Hecken und Gewässer, die nicht nur dem Wild, sondern auch zahlreichen anderen Tier- und Pflanzenarten zugutekommen. Solche Maßnahmen sind ein unverzichtbarer Beitrag und stellen sicher, dass die Lebensgrundlagen für das Niederwild erhalten bleiben.

Die Niederwildjagd ist tief in der jagdlichen Tradition verwurzelt. Von der Ansprache bis hin zur Streckenlegung wird das jagdliche Brauchtum gepflegt.

Die Niederwildjagd bietet eine hervorragende Gelegenheit zur Pflege der Gemeinschaft unter Jägern. Gemeinsam zu jagen, Erfahrungen auszutauschen und sich nach der Jagd bei einem Schüsseltrieb zusammenzusetzen, schafft ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Insbesondere in der heutigen Gesellschaft, die oft von Individualismus geprägt ist, sind solche gemeinschaftlichen Erlebnisse von unschätzbarem Wert.

“Die Zusammenarbeit verschiedener Akteure, von Jagdpächter, Jagdleiter bis hin zu Treibern und Hundeführern, ist ein entscheidender Bestandteil einer erfolgreichen Niederwildjagd.

Eine erfolgreiche Niederwildjagd ist ohne den Einsatz von Jagdhunden kaum vorstellbar. Jagdhunde sind unverzichtbare Helfer, sei es bei der Suche nach Wild und dem Apportieren. Sie tragen entscheidend dazu bei, den Jagderfolg zu sichern und den Respekt vor dem erlegten Wild zu wahren, indem sie verletztes oder gefallenes Wild schnell und effektiv finden.

Ich möchte alle Jäger ermutigen, über die Anschaffung eines Jagdhundes nachzudenken.“

        Herausforderungen und Zukunftsaussichten

Die Niederwildjagd steht heute vor verschiedenen Herausforderungen. Landwirtschaft, zunehmender Verkehr und Prädatoren- Überschuss sind nur einige der Faktoren, die Niederwildpopulationen bedrohen. Umso wichtiger ist es, dass Jäger und Jagdverbände weiterhin aktiv an Lösungen arbeiten.

Die Schaffung von Lebensräumen, die Regulierung von Prädatoren und die Einbindung der Öffentlichkeit für die Bedeutung der Niederwildjagd sind zentrale Aufgaben, die es zu bewältigen gilt. Zudem sollten auch Nachwuchsjäger in die Traditionen und Aufgaben der Niederwildjagd eingeführt werden, um deren Fortbestand zu sichern.

Durch unser Engagement als Jäger tragen wir dazu bei, diese Tradition zu bewahren und gleichzeitig einen aktiven Beitrag zum Naturschutz zu leisten. Es liegt an uns allen, die Niederwildjagd in ihrer ganzen Vielfalt und Bedeutung zu erhalten und weiterzugeben.

Weidmannsheil

Niederwildreferent

Mst. Mario Sacek